Österreichische Spitäler sind stark frequentiert: Über zwei Millionen stationäre Krankenhausaufenthalte verzeichnet das Land Jahr für Jahr. Doch nicht nur eine Vielzahl von Patienten hält sich Tag für Tag in den Spitälern auf – auch zahlreiche Pfleger, Ärzte, weitere Arbeitskräfte und Besucher sorgen dafür, dass österreichische Krankenhäuser zu jedem Zeitpunkt einem großen Besucherstrom unterliegen. Umso wichtiger also, dass Sicherheit schon beim Bau großgeschrieben wird: Fluchtwege und Notausgänge müssen beispielsweise von Anfang an so gestaltet werden, dass sie die Selbstrettung im Ernstfall so einfach wie möglich gestalten. Mit dem richtigen Flucht- und Rettungsplan für österreichische Krankenhäuser machen Sie alle im Gebäude befindlichen Personen rechtzeitig auf die Fluchtmöglichkeiten und mögliche Hilfsmittel aufmerksam.
Warum ist der Flucht- und Rettungsplan für Krankenhäuser in Österreich Pflicht?
Krankenhäuser müssen über eine Brandmeldeanlage verfügen, die die gesamte Spitalfläche abdeckt. Das ist nicht nur in Deutschland Vorschrift (DIN 14675), sondern auch in Österreich der Fall. Ziel ist es nämlich, Brände den zuständigen Feuerwehrdienststellen sofort zu melden – zeitgleich wird das Personal automatisch informiert. So können lebensrettende Maßnahmen in einem Gebäude mit hohem Besucheraufkommen ohne Verzögerung eingeleitet werden. Die Brandmeldeanlage-Pflicht gilt deshalb auch für diese Einrichtungen:
- Versammlungsstätten
- Herbergen und Hotels
- Großgaragen
- Bildungseinrichtungen wie Kindergarten bis hin zu Universitäten
Die Pflicht zur Erstellung eines Flucht- und Rettungsplanes besteht dann, wenn für das jeweilige Objekt eine Brandmeldeanlage vorgeschrieben ist. Das bedeutet: Betreiber von Spitälern sind zur Planerstellung verpflichtet.
Exkurs: Das sollten Sie zu den Spitälern Österreichs wissen
Etwas mehr als 260 Spitäler, beziehungsweise Krankenanstalten aller Art sind in Österreich zu finden. Sie dienen der Versorgung von insgesamt mehr als 9,1 Millionen Österreichern – und halten hierzu rund 61.000 Betten bereit. Knapp 150.000 Ärzte und Mitarbeiter widmen sich in den Spitälern für die Krankenversorgung – weshalb im Gefahrenfall wie bei einem Brand auch besonders viele Menschen an einem einzigen Ort gefährdet sind. Dazu kommt, dass sich ein Großteil der Patienten aufgrund ihrer Beschwerden nicht selbstständig in Sicherheit bringen kann. Obwohl Brandfälle in den österreichischen Spitälern nicht ganz so häufig sind, dürfen umfassende Brandschutzmaßnahmen in solchen Einrichtungen nicht außer Acht gelassen werden.
Diese Faktoren erhöhen die Brandgefährdung in Krankenhäusern Österreichs
Ganz verschiedene Faktoren sorgen in Spitälern für eine vergleichsweise höhere Brandgefahr. Dazu gehören die Großküchen in den Kantinen der Krankenhäuser, aber auch Lager für Desinfektionsmittel und mehr. Auch von diversen Heiz- und Trocknungsgeräten in Pflegeeinrichtungen wie Spitälern geht eine erhöhte Brandgefahr aus. Das Problem: In Krankenhäusern finden sich viele Menschen wieder, die sich mit den örtlichen Gegebenheiten und daher auch Fluchtmöglichkeiten nicht auskennen. Die Fluchtwegführung fällt zudem meist sehr komplex aus – wodurch die Selbstrettung erschwert wird. Krankenhäuser bestehen überdies aus verschiedenen Gebäudeteilen, was die Orientierungslosigkeit und Missverständnisse bei der Flucht fördern kann. Kurzum: In Krankenhäusern geht es im Brandfall äußerst unübersichtlich zu, weshalb die Gefahr für Personenschäden steigt.
Wer darf Flucht- und Rettungspläne für Krankenhäuser in Österreich erstellen?
Umso wichtiger also, professionelle Flucht- und Rettungspläne als Orientierungshilfe bereitzustellen. Diese verraten auf einen Blick, wo der kürzeste Fluchtweg liegt, an welchen Räumen dieser vorbeiführt und wo sich die Sammelstelle auf dem Gelände des Objekts befindet. Betrachter können außerdem erfahren, wo sich Löschmittel befinden und welche Schritte sie in welcher Reihenfolge ausführen sollten, wenn ein Notfall auftritt. Kurzum: Der Flucht- und Rettungsplan zeigt, was zu tun ist. Dadurch lassen sich Unschlüssigkeit, Orientierungslosigkeit und sogar Panik vermeiden, wenn es in einer Einrichtung mit hoher Anzahl an Menschen zu Gefahrenlagen kommt. Die Pläne dienen als Orientierungshilfen zur Selbstrettung – sie sollen also möglichst vielen Betrachtern eine selbstständige Evakuierung ohne fremde Hilfe ermöglichen. Dadurch wird auch das Personal des Spitals stark entlastet.
Damit die Pläne nur relevante Informationen enthalten und sinnvoll gestaltet werden, regelt die DIN ISO 23601 die Flucht- und Rettungsplanerstellung. Sie gibt auch vor, wer die Pläne erstellen darf: Dieser Aufgabe sollten sich nach der Norm nur fachkundige Personen widmen, die die Brandgefahr im Objekt in ausreichendem Maße beurteilen können. Brandschutz Checkup bringt hierzu nicht nur jahrelange Erfahrung, sondern auch die nötige Kompetenz mit: Geschultes Personal und zertifizierte Sachverständige stellen die normgerechte Planerstellung für Sie sicher.
Normgerechte Planerstellung: Flucht- und Rettungspläne für Krankenhäuser in Österreich nach allen relevanten Vorschriften
Um Ihre Flucht- und Rettungspläne für österreichische Spitäler normgerecht und professionell zu erstellen, richten wir uns nach den aktuellen Fassungen der TRVB O121, DIN ISO 23601 und DIN ISO 7010. Die internationale Norm ISO 23601 regelt bereits seit 2010 die Gestaltung und Inhalte von Fluchtweg- und Orientierungsplänen, weshalb diese in über 160 Ländern weltweit einheitlich erarbeitet werden. So erzielen die Pläne auch bei internationalen Betrachtern oder Rettungskräften Verständnis.
Die DIN ISO 23601 gibt unter anderem vor, wie sich die Orientierungshilfen zusammensetzen. Sie sollen aus einem Übersichtsplan, Geschoßplan für jede Ebene, sowie Objektinformationen bestehen. Darüber hinaus ist eine Legende zu allen Sicherheitszeichen im Plan anzufertigen, sowie ein Kästen für das richtige Verhalten im Brand- oder medizinischen Notfall. Wir passen alle Angaben an die örtlichen Gegebenheiten an.
Format und Montage des Flucht- und Rettungsplans in Krankenhäusern
Die DIN ISO 23601 schreibt vor, dass Flucht- und Rettungspläne mindestens im DIN A3 Format bereitgestellt werden sollen – lediglich für Einzelzimmer in Hotels oder Schulklassen kann ein kompakteres Format gewählt werden, ohne die Übersichtlichkeit zu beeinträchtigen. Für weitläufige oder äußerst komplexe Krankenhäuser empfiehlt es sich allerdings, die Geschoßpläne in einem etwas größeren Format darzubieten. So lassen sich alle wichtigen Informationen noch leichter erkennen. Wichtig ist nach der Norm außerdem, dass alle Geschoßpläne des Objekts einheitlich zu gestalten sind. So können sich Evakuierende beim schnellen Betrachten noch besser zurechtfinden. Bei der Montage der Pläne ist hingegen Folgendes zu berücksichtigen:
- Der Plan sollte in 1,60m Höhe angebracht werden
- Es ist ein passender Anbringungsort auszuwählen – beispielsweise in der Nähe von Stiegenhäusern oder in Warte- und Eingangsbereichen des Krankenhauses
- Der Plan muss gut ausgeleuchtet sein
- Flucht- und Rettungspläne müssen der Blickrichtung des Betrachters entsprechend angebracht werden
- Der Plan ist vor dem Verblassen und Verschmutzungen zu schützen