Die im Jahr 2010 erschienene DIN ISO 23601 legt nicht nur fest, wie Flucht- und Rettungspläne gestaltet werden müssen. Die Norm beantwortet auch die Frage “Flucht- und Rettungsplan wo aufhängen” auf Anhieb. Die Pläne sind laut Norm so anzubringen, dass sie sich deutlich von ihrer unmittelbaren Umgebung abheben. Dementsprechend ist das Aufhängen an übersichtlichen Orten zu bevorzugen. Darüber hinaus müssen Verantwortliche darauf achten, dass Flucht- und Rettungspläne für Betrachter zu jeder Zeit frei zugänglich sind. Welche Stellen zum Aufhängen gut geeignet sind und was bei der dauerhaften Anbringung noch beachtet werden sollte, erfahren Sie mit Brandschutz Checkup.
An diesen Orten kann der Flucht- und Rettungsplan aufgehängt werden
Im besten Fall erfolgt das Aufhängen des Flucht- und Rettungsplans an stark frequentierten Orten. Es sollte sich um eine Stelle handeln, an der sich ortsunkundige Besucher und auch Mitarbeiter möglichst häufig aufhalten. Gleichzeitig sollte die Stelle so gewählt werden, dass der Flucht- und Rettungsplan gut sichtbar ist und direkt ins Auge fällt. Dazu passen folgende Orte in der Arbeitsstätte:
- In Eingangsbereichen wie Foyers
- Vor Aufzugsanlagen
- In Pausen- und Konferenzräumen
- oder auch Treppenhäusern
Handelt es sich um ein sehr weitläufiges Geschoss, kann der Flucht- und Rettungsplan auch an mehreren Stellen aufgehängt werden. Der Vorteil: Evakuierende können so einen weiteren Blick auf die Pläne werfen, wenn sie den Verlauf des Fluchtweges in der Eile vergessen haben oder sich aufgrund eines Hindernisses neu orientieren müssen. In diesem Fall muss allerdings die Standortmarkierung im Plan entsprechend angepasst werden.
Das ist für eine gute Lesbarkeit von Bedeutung
Nicht nur die gut sichtbare Anbringung des Flucht- und Rettungsplanes an einer geeigneten Stelle spielt für die Sicherheit der Personen im Gebäude eine zentrale Rolle. Auch die Schriftgröße und Übersichtlichkeit des Planes sollten auf eine gute Leserlichkeit – selbst unter erschwerten Bedingungen – ausgerichtet sein. Darüber hinaus sollte eine Notfallbeleuchtung eingerichtet werden: Sie ermöglicht auch dann eine ausreichende Ausleuchtung, wenn die Hauptbeleuchtung nicht länger funktioniert. Alternativ empfiehlt sich der Druck auf langnachleuchtendem Material, das die Informationen aufgrund seiner fluoreszierenden Wirkung bis zu zwölf Stunden lang lesbar macht.
Ausrichtung und Höhe beim Aufhängen des Flucht- und Rettungsplans beachten
Ist erst einmal entschieden, wo der Flucht- und Rettungsplan aufgehängt werden soll, kann es an dessen Ausrichtung gehen. Die optimale Höhe liegt bei 1,60m: Diese wird vom Boden bis zur Mitte des Planes gemessen. So sollen auch Betrachter unterschiedlicher Körpergrößen einen optimalen Blick auf den Plan erhalten können. Wichtig ist, dass keine dekorativen Elemente den Blick auf das Planmaterial beeinträchtigen. Bei der Montage sollte zudem darauf geachtet werden, dass der Standort des Betrachters eingetragen wurde und die Fluchtrichtung in ausreichendem Maße kenntlich gemacht wird – dies erhöht die Verständlichkeit.
Die Montage sollte selbstredend so erfolgen, dass das Planmaterial nicht beschädigt, gestohlen oder unleserlich gestaltet werden kann. Zudem ist darauf zu achten, dass eine ausreichende Stabilität gewährleistet wird – der Rahmen sollte beispielsweise keine Sicherheitsgefahr für wartende Besucher darstellen.
Feuerfeste Materialien – für eine gewisse Beständigkeit im Ernstfall
Damit die Lesbarkeit im Ernstfall möglichst lange gewährleistet werden kann, sollte die Anbringung des Flucht- und Rettungsplanes in einem feuerfesten Rahmen erfolgen. Dieser schützt den Plan nicht nur vor Schmutz, dem Verblassen und Beschädigungen – sondern auch vor gewissen Schäden durch die Rauch- und Hitzeentwicklung im Brandfall. Ein nach DIN 4102 klassifizierter Brandschutzrahmen stellt beispielsweise ein sinnvolles Investment dar. Die aus Aluminium gefertigten Rahmen sind nicht entflammbar und schützen damit auch ihren Inhalt gut. Zusammen mit Einscheibensicherheitsglas schützen die Rahmen in öffentlichen Gebäuden auch vor Verletzungen – Entscheidungsträger erhöhen die Sicherheit von Betrachtern daher in mehrfacher Hinsicht.
Der Plan sollte möglichst auch auf lichtechtem Material aufgedruckt werden, das mit der Zeit nicht verblasst. Eine hohe Feuchtigkeitsresistenz ist ebenfalls zu beachten, um die Erkennbarkeit der Informationen auf Dauer zu gewährleisten.
Entlang des Fluchtwegs weitere Ausführungen aufhängen – zur Erinnerung während der Evakuierung
In besonders weitläufigen Geschossen kann der Fluchtweg lang und komplex ausfallen. Hier kann es helfen, mehrere Flucht- und Rettungspläne entlang des Fluchtweges anzubringen, die die weitere Orientierung erleichtern. Geraten bestimmte Hinweise in Vergessenheit, hilft ein Blick auf den nächsten Flucht- und Rettungsplan in Sekundenschnelle weiter. Wichtig ist, dass alle Flucht- und Rettungspläne auf dem aktuellsten Stand der Dinge sind. Eine Überprüfung des Materials sollte alle zwei Jahre erfolgen, um die Aktualität zu gewährleisten. Gerade an Kreuzungspunkten im Fluchtweg können die Pläne dabei helfen, Entscheidungen zügig und damit sicherer zu treffen.
Mindestgröße des Plans ins auch bei der Anbringung wichtig
Damit die Informationen des Flucht- und Rettungsplans nach dem Aufhängen von mehreren Personen gleichzeitig nachgelesen werden können, sollte der Plan groß genug ausfallen. Es ist mindestens das DIN A3 Format mit den Maßen 297mm x 420mm zu wählen. Ist es aufgrund der Gebäude- und Etagengröße erforderlich, können auch Maße von bis zu 841mm x 1189mm gewählt werden, die DIN A0 entsprechen. Die einzige Ausnahme bilden Flucht- und Rettungspläne für einzelne Hotelzimmer: Sie dürfen im DIN A4 Format erstellt und angebracht werden. Ansonsten sind bei der Gestaltung Schriftarten zu wählen, die eine gute Leserlichkeit unterstreichen. Brandschutz Checkup hilft Ihnen vorab gerne bei der Entscheidungsfindung.
Weitere wichtige Punkte
Festgelegt wurde auch, dass die Gestaltung der Flucht- und Rettungspläne im gesamten Betrieb einheitlich ausfallen muss. Außerdem ist der Plan zu auszufertigen, dass er für den Betrachter lagerichtig ausfällt und eine schnelle Orientierung im Ernstfall erleichtert. Neben einer Überschrift sollte der Plan eine Übersichtsskizze aufweisen, in der die Lage des jeweiligen Gebäudeabschnittes zu markieren ist. Weil die Pläne immer örtlichen Gegebenheiten entsprechen müssen, sind sie nach baulichen Veränderungen umgehend zu aktualisieren.
Durch die Norm DIN ISO 23601 werden Gestaltung, Aufbau und Inhalte von Flucht- und Rettungsplänen genau festgelegt. Dies dient der europaletten Vereinheitlichung der Pläne. Brandschutz Checkup hilft Ihnen dabei, alle Vorgaben einzuhalten. Wir prüfen auch bestehendes Material für Sie oder nehmen notwendige Aktualisierungen vor. Möchten Sie montagebereite Pläne erhalten, fertigen wir diese auf Wunsch gedruckt und gerahmt aus. Bei Brandschutz Checkup profitieren Sie von einem ganzheitlichen Service.