Die DIN ISO 23601 wurde Ende 2010 von dem Deutschen Institut für Normung e.V. erstellt und dient dazu, die Gestaltung der Flucht- und Rettungspläne international zu vereinheitlichen. Auf diesem Wege soll erzielt werden, dass sich Besucher trotz einer anderen Nationalität durch den Flucht- und Rettungsplan nach DIN ISO 23601 schnellstmöglich orientieren und gefährdete Gebäude im Notfall verlassen können. Doch welche Anforderungen stellt die Norm auf die Beine? Und welche Unterschiede bestehen eigentlich zum Feuerwehrplan? Brandschutz-Checkup klärt nachfolgend die wichtigsten Details.
Gestaltungsgrundlagen: Die Flucht- und Rettungsplan DIN ISO 23601 Norm
Die DIN ISO 23601 legt die Gestaltungsgrundlagen für das Planmaterial fest, sodass Verantwortliche genau erfassen können, welche Elemente von Bedeutung sind. Es wird nicht nur eine Einheitlichkeit erzielt, die für eine bessere Übersicht sorgt: Auch Rettungskräfte können das Planmaterial im Notfall verwenden. In der Flucht- und Rettungsplan DIN sind auch Sicherheitszeichen nach ISO 7010 enthalten, die stark von der zuvor gültigen DIN 4844-2 abweichen. Wer also noch alte Flucht- und Rettungspläne nach DIN 4844-2 führt, sollte diese zeitnah erneuern. Sonst kann es für Betrachter zu Missverständnissen kommen, die im Notfall unnötig Zeit kosten. Wir von Brandschutz-Checkup prüfen kostenfrei und unverbindlich, ob das jeweilige Flucht- und Rettungsplan Material aktuell genug ist.
Verhaltensregeln für den Brand- und Notfall – auch hierzu stellt die Flucht- und Rettungsplan DIN Anforderungen
Die Flucht- und Rettungsplan DIN Norm 23601 legt auch fest, dass Verhaltensregeln für den Brand- und Notfall aufgestellt werden sollen. Diese helfen dabei, Betrachtern im Ernstfall ein paar Hinweise mit auf den Weg zu geben, wie am besten vorzugehen ist, um Mitmenschen und sich selbst bestmöglich zu schützen. Der Übersichtlichkeit halber werden die Verhaltensregeln für den Brandfall in Rot und diejenigen für den Notfall in Grün markiert – welchen Inhalt diese aufweisen müssen, wird jedoch nicht genau festgelegt. Hier können Verantwortliche Absprache mit den ortsansässigen Rettungs- und Einsatzkräften halten, um die bestmöglichen Regelungen zu treffen. Wichtig ist jedoch: Auch die Verhaltensregeln sollten so übersichtlich und leicht verständlich wie möglich gehalten werden, damit Sie im Ernstfall nicht verwirren und möglichst schnell umgesetzt werden können. Hierbei sollten unbedingt die fünf W-Fragen beachtet werden.
Diese Anforderungen sind zur Flucht- und Rettungsplan DIN noch zu beachten
In den 164 ISO Mitgliedsstaaten der ISO werden einige Anforderungen der Flucht- und Rettungsplan DIN umgesetzt, um die grenzüberschreitende Verständlichkeit zu ermöglichen. Grundlegende Anforderungen an den Flucht- und Rettungsplan sind:
- Die Größe muss mindestens DIN A3 betragen – für Einzelräume in Hotels gilt DIN A4
- Der Hintergrund ist in Weiß oder nachleuchtendem Weiß zu gestalten
- Das nachleuchtende Material sollte die Sicht bei Ausfall der Hauptbeleuchtung mindestens 12 Stunden lang ermöglichen
- Es ist eine Überschrift “Flucht- und Rettungsplan” anzulegen
- Die Überschriftgröße muss mindestens sieben Prozent der Flucht- und Rettungsplan Größe betragen
- Schrift ist mindestens 2mm hoch darzustellen
Aktualisierung des Flucht- und Rettungsplanes ebenso von Bedeutung
Die Anforderungen der Flucht- und Rettungsplan DIN sind nicht nur umzusetzen, sondern auch immer wieder auf ihre Aktualität hin zu prüfen. Mindestens alle zwei Jahre sollte nachgeprüft werden, ob das Planmaterial aktuell genug ist und die Standorte der Hilfsmittel, sowie den Fluchtweg auch richtig darstellt. Haben Renovierungen stattgefunden, durch die der Fluchtweg abgeändert werden muss – oder fand ein Standortwechsel der Hilfsmittel statt, sollten die Änderungen sofort in das Planmaterial eingezeichnet werden. Auch die Mitarbeiter sind dementsprechend zu unterweisen, damit es nach Änderungen im Ernstfall nicht zu Missverständnissen kommt.
Was muss in einem Flucht- und Rettungsplan graphisch dargestellt werden?
Im Flucht- und Rettungsplan werden mehrere Dinge graphisch dargestellt. Dazu gehören beispielsweise die Hilfsmittel für den Brandfall oder Notfälle: Feuerlöscher, Erste-Hilfe-Einrichtungen und auch Notruftelefone sind mit den entsprechenden Piktogrammen zu markieren. Auch in der Legende werden sie noch einmal aufgegriffen und benannt, um Missverständnisse zu umgehen. Wichtig ist, dass keine Symbole nach DIN 4844-2 oder 4844-3 verwendet werden, da diese bereits veraltet sind und nicht international genormt. Will heißen: Wer diese nicht kennt, kann sie schnell missverstehen.
Worin liegt der Feuerwehrplan Flucht- und Rettungsplan Unterschied?
Zwischen dem Feuerwehrplan und Flucht- und Rettungsplan gibt es einige erhebliche Unterschiede – auch, wenn die Begriffe häufig fälschlicherweise synonym verwendet werden. Der Flucht- und Rettungsplan ist allen Personen gewidmet, die sich im Gebäude aufhalten – und soll diese möglichst auf einen Blick über Fluchtwege, aber auch wichtige Hilfsmittel unterrichten. Feuerwehrpläne hingegen werden nach DIN 14095 erstellt und dienen dazu, die Feuerwehr für den Einsatz vorzubereiten. Es werden Informationen bereitgestellt, die Lösch- oder auch Rettungsaktionen erheblich erleichtern können. So wird beispielsweise zu bestimmten Gefahrenquellen informiert, sowie die verschiedenen Brandabschnitte.
Unterweisung der Mitarbeiter gehört ebenfalls zu den Anforderungen
Liegt das genannte Planmaterial vor, müssen Arbeitgeber ihre Mitarbeiter regelmäßig anhand dessen unterweisen. Dazu gehört, dass die verschiedenen Verhaltensregeln besprochen werden, aber auch eine Übung der Evakuierung sollte unbedingt erfolgen. Auf diese Weise wissen Mitarbeiter bereits, wie im Notfall zu agieren ist – und müssen dies nicht erst durch den Flucht- und Rettungsplan nach DIN ISO 23601 erfahren. Bestenfalls wird auch geprüft, wie die Handhabung von Feuerlöschern und Co. erfolgen sollte. Je sicherer sich Mitarbeiter mit deren Handhabung fühlen, desto leichter geht auch die Nutzung im Notfall von der Hand. Übrigens: Die Unterweisung der Mitarbeiter sollte mindestens einmal jährlich erfolgen, um Kenntnisse immer wieder aufzufrischen. Neue Mitarbeiter sollten unverzüglich zu den wichtigen Merkmalen und dem Fluchtweg informiert werden.
Vorgaben zur Montage des Flucht- und Rettungsplanes
Damit sich Betrachter bestmöglich orientieren können, sollte der Flucht- und Rettungsplan lagerichtig montiert werden – also in Blickrichtung des Betrachters. Der Standort des Betrachters ist dabei mit einem blauen Punkt, sowie einer Benennung zu kennzeichnen – dadurch finden sich auch ortsunkundige Besucher möglichst schnell zurecht. Selbstredend sollte der Flucht- und Rettungsplan auch gut ausgeleuchtet sein, damit die Lesbarkeit jederzeit gewährleistet wird. Eine Sicherheitsbeleuchtung oder nachleuchtendes Hintergrundmaterial sorgen dafür, dass das Planmaterial auch bei einem Stromausfall und leichter Rauchentwicklung leichter lesbar bleibt. Diese Funktion sollte zudem regelmäßig überprüft werden, damit es im Notfall nicht zu bösen Überraschungen kommt.